Der Neckarzufluss Jagst im schwäbischen Jagsttal ist durch giftiges Löschwasser stark verunreinigt. Seit vergangener Woche Dienstag sind mittlwerweile rund 180 THW-Kräfte aus 44 Ortsverbänden im Einsatz, um das verschmutzte Wasser abzupumpen und dem Fluss Frischwasser zuzuführen. Dazu sind seit Mittwoch Mittag Drucklufterzeuger des THWvor Ort, die für eine bessere Belüftung der Jagst sorgen.
Zunächst pumpten die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Künzelsau und Igersheimdas belastete Wasser ab und verteilten es in eine Kläranlage und auf die umliegenden Felder. Bei den stündlichen Wasserproben der Feuerwehr stellte sich allerdings heute heraus, dass der Einsatz von Kompressoren die Wasserqualität verbessert. Daraufhin forderte die Einsatzleitung weitere Drucklufterzeuger beim THW an. Diese sind momentan aus den Ortsverbänden Heilbronn, Aalen, Schorndorf, Karlsruhe und Mannheim an der Einsatzstelle in Betrieb.
Außerdem kam in der Nacht zum Donnerstag kam ein Tankfahrzeug zum Einsatz, das über Schlauchleitungen 24 Stunden lang Sauerstoff auf den Grund der Jagst transportiert. Als weitere Maßnahme unterstützten THW-Kräfte den Bau eines Sicherungsdamms, der einen Altarm der Jagst abtrennen soll, um den dortigen Fischbestand zu schützen. Neben den Ehrenamtlichen vor Ort unterstützte ein Fachberater die Einsatzleitung der Feuerwehren und den vom Landratsamt Schwäbisch Hall eingerichteten Krisenstab. Zusätzlich übernahmen Helferinnen und Helfer des Verpflegungstrupps aus Künzelsau die Versorgung aller Einsatzkräfte. Der gesamte Einsatz dauerte mehr als zwei Wochen an. Insgesamt waren dabei fast 300 THW-Kräfte im Einsatz.
Auslöser der Umweltkatastrophe in Kirchberg waren Löscharbeiten bei einem Mühlenbrand, bei denen aus einem Gebäude Düngemittel austrat. Trotz Vorsichtsmaßnahmen der Feuerwehr vermischtes es sich mit dem Löschwasser, wodurch Ammoniumnitrat in den Fluss gelangte. Bisher verendeten mehr als acht Tonnen Fisch und weitere Tiere durch den Sauerstoffmangel.
Quelle: THW.de