„Hans Otto Herschlein hat sich in außerordentlichem Maße zum Wohle hilfsbedürftiger Menschen eingesetzt. Mit seinem Engagement im Ausland hat er einen Beitrag dazu geleistet, das Ansehen Deutschlands in Europa zu stärken – vor allem auch in solchen Ländern, die im Zweiten Weltkrieg unter Deutschland gelitten haben“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und im Staatsministerium, am Freitag (11. Juli 2008) in Bad Mergentheim. Bei der feierlichen Ordensübergabe im Roten Saal des Deutschordensschlosses hat Minister Reinhart Hans Otto Herschlein das von Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

In seiner Laudatio skizzierte Minister Reinhart den Lebensweg Herschleins, der fast 40 Jahre lang im Dienste der Stadt Bad Mergentheim stand - als Leiter der Stadtkasse, des Rechnungsprüfungsamts und des Sachgebiets Bauverwaltung und Bauordnung. Seit 1967 engagiere sich Herschlein ehrenamtlich: anfangs im „Luftschutzhilfsdienst“ (LSHD) und seit 1973 im Technischen Hilfswerk (THW). Sehr schnell sei Herschlein stellvertretender Landessprecher des THW, Mitglied des Landesausschusses und Jugendgruppenleiter geworden. „Insgesamt mehr als drei Jahrzehnte leiteten, prägten und entwickelten Sie unter großem persönlichem Einsatz diesen Ortsverband“, sagte Reinhart.

Im THW Baden-Württemberg war Herschlein zudem 18 Jahre lang Landesschatzmeister.„Während dieser ganzen Zeit waren Sie aber nicht nur Funktionär: Sie waren vor allem ein aktiver Helfer. Sie waren zur Stelle bei unzähligen Unwettern, Stürmen, Überschwemmungen und Unfällen in Bad Mergentheim und im Main-Tauber-Kreis“, hob der Minister hervor.Reinhart erinnerte an das katastrophale Fronleichnams-Hochwasser 1984 in Königheim, bei dem Hans Otto Herschlein als Einsatzleiter Enormes geleistet habe. „Sie haben geholfen, wo immer es möglich war – und das nicht nur in Bad Mergentheim und im Main-Tauber-Kreis, sondern in ganz Europa.“ 13 Mal insgesamt habe Herschlein in den 90er Jahren Hilfsgütertransporte nach Osteuropa organisiert. „Unter widrigsten Umständen führten Sie Lkw-Trupps mit Hilfsgütern nach Ungarn, nach Rumänien, in die Ukraine und in andere Länder der ehemaligen Sowjetunion“, sagte Reinhart.

Im Januar 2001 sei Herschlein am internationalen Hilfseinsatz in Arès in Frankreich beteiligt gewesen. Im Sommer 2002 habe der gebürtige Bad Mergentheimer bei der verheerenden Hochwasserkatastrophe an der Elbe in Dessau und Magdeburg geholfen, die Fluten einzudämmen, und habe die Menschen bei der Rettung ihres Lebens und ihres Hab und Guts unterstützt. Für diesen Einsatz sei Hans Otto Herschlein mit der Hochwassermedaille Sachsen-Anhalt und mit der Einsatzmedaille Fluthilfe ausgezeichnet worden. Auch bei der Hochwasserkatastrophe im französischen Arles/Moules habe der Bad Mergentheimer tatkräftig mitgeholfen. „Mit Ihrem überwältigenden persönlichen Einsatz haben Sie auch andere motiviert: Immer wieder haben Sie neue, junge Mitglieder für die Arbeit im THW gewonnen, und stets waren Sie Ihnen ein Vorbild für Hilfsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Kameradschaft“, betonte der Minister.

Quelle: Staatsministerium